Essenspausen oder intermittierendes Fasten
Essenspausen oder richtige Fastenperioden regelmäßig in ihr Leben zu integrieren, ist vor allem Menschen der westlichen Kulturen oft fremd. Warum es aber selbst für Leistungssportler Sinn macht, möchte ich in den nächsten Zeilen gerne erläutern.
Ein Athlet verbraucht viel Energie, vor allem, wenn er seinen Sport im Hochleistungsbereich betreibt. Entsprechend müssen die Energiespeicher durch gute Energielieferanten über unsere Nahrung wieder aufgefüllt werden. Viel Essen bedeutet jedoch nicht gleich viel Energie. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist unser Körper gar nicht dafür vorgesehen, ständig mit Essen versorgt zu werden. Im Gegenteil macht es sogar Sinn, Essenspausen einzulegen.
Mit Essenspause meine ich in diesem Fall (bezogen auf Athleten und auch gerne während der Saison) eine Pause von idealerweise 16 Stunden ohne Essen über Nacht. Vielleicht hast du auch schon einmal den Begriff “intermittierendes Fasten” gehört, den man als Fachbegriff dafür verwenden würde.
Regenerationsprozesse
Essen bedeutet Verdauen und Verdauen bedeutet enorm viel Arbeit und Energie. Durch die Pause, die du deinem Körper gibst, schaffst du ihm Gelegenheit erstaunliche Regenerationsmechanismen in Gang zu setzen, die sogar neue Energielieferanten freisetzen.
Neue Energielieferanten sind in diesem Fall die Ketone, die nach ca. 15 Stunden durch Abbau und Umbau der Fette in der Leber entstehen. Statt der Glukose aus der Nahrung sorgen dann diese Fettmoleküle für unsere Energieversorgung.
Außerdem kannst du Entzündungen vorbeugen und entgegenwirken. Und die Reinigungsprozesse der Zelle werden aktiviert. So kann dein Körper entstandene Abfallprodukte nach intensiver körperlicher Belastung genau wie beim regenerativen Radeln abtransportieren oder umbauen und neu verwenden.
Reinigungsprozesse der Zelle
Die Reinigungsprozesse der Zelle finde ich so faszinierend, dass ich gerne genauer darauf eingehen mag. Und zwar gibt es in jeder Zelle ein Selbstverdauungssystem. Stelle dir die Zelle wie ein Haus vor, in dem sich im Laufe der Zeit immer mehr Schrott ansammelt. (Viele kennen das vielleicht, wenn sich Dinge, die man nicht mehr braucht, im Keller oder Dachboden ansammeln, statt sie gleich zu entsorgen… 🙂 ). In der Zelle sammeln sich deformierte Proteine an. Das sind geschädigte Zellorgane.
Wenn man sich nicht regelmäßig Zeit nimmt und sich darum kümmert den Ballast zu entsorgen, wird der Müllhaufen mit fortschreitendem Alter immer größer und die Erkrankungen häufen sich ebenfalls.
Essenspausen bzw. Fasten unterstützt die Müllabfuhr in besonderem Maße bei der Beseitigung des Mikroschrotts.
- Entweder kann der Müll als biologisches Baumaterial wieder Verwendung finden.
- Sind die Zellorgane jedoch zu sehr geschädigt, können sie sogar vollständig verdaut werden.
Am besten läuft das Recycling- und Müllabfuhrsystem, wenn keine Nahrung nachkommt, also bei nüchternem Magen. Denn das bedeutet, dass kein Insulin unterwegs ist. Insulin wird nach jedem Essen ausgeschüttet und verringert den Erfolg der Abfallwirtschaft. Mehr Details dazu kannst du in meinem eBook nachlesen.
Morgens oder abends
Den meisten fällt es leichter das Frühstück am Morgen ausfallen zu lassen. Du kannst aber auch auf die Abendmahlzeit verzichten. Je nachdem, wie dein Trainingsplan aussieht, wählst du die beste Option für dich. Du kannst dir auf jeden Fall zutrauen, z.B. auch ohne Frühstück dein Krafttraining morgens anzugehen.