Milchprodukte und ein paar Alternativen
Genau wie beim Thema Gluten haben auch immer mehr Leute Probleme mit der Verträglichkeit von Milch und der darin enthaltenen Laktose.
Was tun, wenn die Milch vom Speiseplan entfernt werden sollte?
Wenn du gerne Milch (Kuhmilch) in deinen Kaffee mischst, gibt es einige Alternativen, die du mal testen könntest. Die Angebotsvielfalt zur „normalen“ Milch ist sehr groß. Da sollte hoffentlich für jeden Geschmack etwas dabei sein.
- Reismilch
- Kokosmilch oder eine Kombination mit Reis
- Hafermilch
- Dinkelmilch
- Hirsemilch
- Mandelmilch
- etc.
Bei der Butter wird es schon schwieriger. Margarine ist keine empfehlenswerte, gesunde Alternative. Hast du aber schon mal von Ghee gehört?
Ghee ist die entschlackte Butter könnte man sagen.
Durch Schmelzen der Butter trennen sich die reinen Butterfette vom Milchzucker und den Eiweißbestandteilen. Das Resultat ist reines Butterschmalz.
Wenn man anfängt sich über Ghee zu informieren, bekommt man ziemlich viel Info, die sich ziemlich positiv anhört.
Ghee…
- verstärkt die Verdauungskräfte und die Leber.
- stärkt das Immunsystem.
- vermindert Sodbrennen.
- regt den Appetit und den gesamten Stoffwechsel an.
- entsäuert, entgiftet, und reinigt den Organismus.
- hat eine entzündungshemmende Wirkung
und vieles mehr.
Warum ist Ghee jetzt die bessere Wahl?
Die Argumente oben außer Acht gelassen, zunächst ein paar Infos: Butter wird aus Milch gewonnen. Milch ist Säuglingsnahrung, sowohl beim Menschen als auch bei Tieren. Interessanterweise ist der Mensch das einzige Säugetier, das auf die Idee kam Milch nach der Stillzeit als Lebensmittel einzusetzen. Das Enzym Laktase befindet sich im Dünndarm, spaltet die Laktose und macht den Zucker so verwertbar für den Organismus des Säuglings. Im Alter von ungefähr drei Jahren nimmt die Laktaseproduktion bei den meisten Menschen langsam ab. Die Natur dachte sich, dass wir auf Babynahrung nicht mehr angewiesen sind, sobald wir Zähne entwickeln. Deshalb sollte eine Laktose-Unverträglichkeit beim Menschen gar nicht so sehr überraschen. Zudem hat der hohe Anteil an Kasein in Kuhmilch einen stark verschleimenden Effekt, was den Organismus belastet.
Bei der Herstellung von Ghee wird die Butter gewissermaßen von den Stoffen gereinigt, die dem menschlichen Körper Probleme bereiten (Milchzucker und Milcheiweiß). Die reinen Butterfette sind außerdem absolut hitzebeständig. Also Daumen hoch für alle Hobbyköche und deren Mitbewohner. Es kann nichts mehr anbrennen.
Und wer so wie ich auf der Suche nach der nächsten Verbesserung in seiner Ernährung ist, versucht es auch mal selbst.
Ghee – so geht’s:
Bisher habe ich immer zwischen 500g und 1kg Butter genommen (Bio, ungesalzen). Du kannst eine beliebige Menge nehmen. Da Ghee, wenn’s richtig gemacht wird, aber nicht ranzig wird, macht eine größere Menge Sinn.
- Beliebige Menge Biobutter (Sauer- oder Süßrahm ungesalzen) in einen backofentauglichen Topf geben
- Bei kleinster Hitze (maximal 50°) schmelzen lassen
- Zwei Schichten entstehen: goldenes Fett oben, weiße Eiweißbestandteile und Molke unten
- Schöpfe das Fett in einen Kochtopf um. Sei dabei sehr vorsichtig und nimm am Ende einen normalen Löffel. Höre früh genug auf, um nichts der weißen Bestandteile aufzuwirbeln. Stell den Topf mit dem Rest in den Kühlschrank und lass es aushärten. Als feste Platte kannst du das Fett jetzt nochmal vom Eiweiß trennen, abwaschen, etwas abschaben und zum Ghee-Kochtopf geben.
- Erhitze den Kochtopf, sodass Restpartikel als Schaum zur Oberfläche kommen. Schöpfe den Schaum ab. Sobald sich braune Partikel bilden, hörst du auf und lässt das Ganze abkühlen.
- Filtere das Ghee (sieht dann so aus wie im Bild) durch einen Kaffeefilter direkt in ein sauberes Glas (ich nehme Recycle-Gläser von Honig o.ä.), Deckel drauf, fertig.
Es ist wirklich sehr einfach. Allein der Filterprozess am Ende zieht sich schmerzhaft in die Länge. Ich habe bisher Küchenpapier und Kaffeefilter benutzt. Die letztere Version war nicht mit ganz so viel Sauerei verbunden.
Andere Erfahrungen und Vorschläge sind herzlich willkommen!
Auch in meinem Rezept „Omelett Banana-nahh“ verwende ich Ghee. Probier’s aus!